Italienische Eleganz auf Käfer Basis
Bei Karmann in Osnabrück beginnen im Frühjahr 1953 die Vorarbeiten zum Typ 14. Das italienische Designstudio Ghia wird beauftragt, ein Coupé auf Basis des Käfer zu entwerfen. Der Ende 1953 präsentierte, noch etwas rustikal anmutende Prototyp begeistert die Auftraggeber und wird auch in Wolfsburg wohlwollend aufgenommen: Die Serienentwicklung eines 2+2-sitziges Coupés ist beschlossene Sache. Die Produktion des Karmann Ghia startet im August 1955.
Karmann vereint mit diesem Fahrzeug die solide Technik des Käfer mit einer italienisch-eleganten Karosserie. Um die Seitenneigung zu verringern und die Übersteuertendenz abzubauen, wird der Karmann Ghia von Beginn an mit einem vorderen Querstabilisator versehen. Eine Vergrößerung des vorderen Sitzraums wird durch die im Vergleich zum Käfer breitere Karosserie erreicht. Auf die Trittbretter wird verzichtet. Fahrerinnen und Fahrer erfreuen sich unter anderem an zwei schönen Rundinstrumenten und einer Höchstgeschwindigkeit von 116 km/h.
Insgesamt werden 362.601 Exemplare gebaut, sehr viele davon gehen in die USA.
Karmann Ghia Typ 14 Coupé Steckbrief
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Fahrzeugdaten
Karmann Ghia Typ 14 Coupé / Werkscode: Typ 14 Coupé
Modellvarianten / Bauzeit: 1200 Coupé: 1955–1965 1300 Coupé: 1965–1966 1500 Coupé: 1966–1977 1600 Coupé: 1970–1974 Motor: Vierzylinder-Boxer, luftgekühlt Einbaulage Motor: hinten, längs Antrieb: Heck
Radstand (mm): 2.400 Länge / Breite / Höhe (mm): 4.140 / 1.634 / 1.330 -
Motorversionen
Karmann Ghia Typ 14 Coupé / Werkscode: Typ 14 Coupé
Typ Hubraum (ccm) Leistung (kW / PS bei U/min) max. Drehmoment (Nm bei U/min) 1200
1.191
22 / 30 / 3.400 76 / 2.000 25 / 34 / 3.600 (ab 1960) 82 / 2.000 (ab 1960) 1300 1.285 29 / 40 / 4.000 87 / 2.000 1500 1.493 32 / 44 / 4.000 100 / 2.000 1600 1.584 37 / 50 / 4.000 106 / 2.800
Karmann Ghia Typ 14 Coupé Varianten & Highlights
Karmann Ghia Typ 14 Coupé Modellpflege
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1959: Modernisiert
Mit geänderten Lufteinlässen in der Front, größeren Radausschnitten und höher gesetzten Scheinwerfern wird der Typ 14 modernisiert.
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1960: Leistungsgesteigert
Wie auch beim Käfer kommt jetzt die leistungsgesteigerte Version des 1,2-Liter-Boxers mit 34 PS inklusive vollsynchronisiertem Getriebe zum Einsatz.
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1963: Frisch und warm
Eine Frischluftheizung wird eingebaut.
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1965: Weiterentwickelt
Der 1,3-Liter-Motor mit 40 PS ersetzt den 1,2-Liter-Boxer. Gleichzeitig wird die weiterentwickelte Vorderachse des Käfer 1300 eingeführt, die deutlich längere Wartungsintervalle ermöglicht.
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1966: Erstarkt
Der Typ 14 bekommt einen stärkeren Motor: 1,5-Liter-Boxer mit 44 PS.
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1967: Mehr Sicherheit
Der Karmann Ghia erhält eine Zweikreis-Bremsanlage mit Scheibenbremsen an der Vorderachse, integrierte Kopfstützen sowie Halbautomatik in Verbindung mit Schräglenkerhinterachse.
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1968: Viele Verbesserungen
Geänderter Vorderwagen, seitliche Tankklappe und Warnblinkanlage kommen 1968. Eine weitere entscheidende Verbesserung: Hinterradführung durch Schräglenker-Hinterachse.
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1969: Verstärkt
Der Karmann Ghia erhält rechteckige Blinker und verstärkte Stoßfänger.
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1970: Große Modellpflege
1970 ist das Jahr der großen Modellpflege: Neu sind der Motor (1,6-Liter mit 50 PS), die vergrößerten Heckleuchten vom Typ 3, die Armaturentafel, die Instrumente vom Typ 4 und das Vierspeichen-Lenkrad.
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1971: Kantiger
Der Karmann Ghia erhält wie alle Modelle von Volkswagen ebenfalls die kastenförmigen, großen Stoßstangen.
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1974: Abschied
Für den Karmann Ghia Coupé heißt es nach 362.601 Exemplaren: Produktionsende in Osnabrück. Nachfolger wird der Scirocco, der ebenfalls bei Karmann gebaut wird.