Sportlicher Vorbote
Drei Monate vor der Präsentation des Golf präsentiert Volkswagen den Scirocco. „Ein Sportcoupé in Bestform", dem man nicht ansieht, dass es auf der Basis des späteren Golf I steht.
Entwickelt wird der Scirocco bei Karmann in Osnabrück – dort benötigt man dringend einen Nachfolger des Karmann Ghia Typ 14. Man realisiert schließlich ein kompaktes, von Giorgetto Giugiaro entworfenes, klassisches 2+2-sitziges Coupé, 3.850 Millimeter lang und nur 1.310 Millimeter hoch. Ohne Fahrer bringt der erste Scirocco nur 800 Kilogramm auf die Waage.
Motorisch wird mit drei Leistungsstärken gestartet, wobei die PS-Zahl beinahe egal ist – denn flott ist er immer. Er wird mit 1,1 Liter und 50 PS, 1,5 Liter und 70 PS sowie als Scirocco TS 1,5 Liter mit 85 PS ausgerüstet. Alle Motoren sind modernste Konstruktionen: zahnriemengesteuerte, drehzahlfeste Reihenvierzylinder mit obenliegender Nockenwelle.
Es gibt drei Ausstattungsvarianten: N als Grundmodell, L mit mehr Luxus, S und TS mit stärkeren Motoren, der TS mit besonders sportlicher Ausstattung. Äußerlich unterscheiden sich die Modelle durch die Scheinwerfer: Rechteck-Scheinwerfer bei N und L, markante Doppelscheinwerfer bei der Sportversion TS.
Scirocco I Steckbrief
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Fahrzeugdaten
Scirocco I / Werkscode: Typ 53 Coupé
Modellvarianten / Bauzeit: Scirocco I 1.1: 1974–1979 Scirocco I 1.3: 1979–1981 Scirocco I 1.5: 1974–1975, 1977–1981 Scirocco I 1.6: 1975–1981 Scirocco I GTI/GLI: 1976–1981 Motor: Vierzylinder, wassergekühlt Einbaulage Motor: Front, quer Antrieb: Front Radstand (mm): 2.400 Länge / Breite / Höhe (mm): 3.855 / 1.625 / 1.310 3.885 / 1.625 / 1.310 (GTI) -
Motorversionen
Scirocco I / Werkscode: Typ 53 Coupé
Typ Hubraum (ccm) Leistung (kW / PS bei U/min) max. Drehmoment (Nm bei U/min) 1.1
1.093
37 / 50 / 6.000 79 / 3.000 1.3 1.272
44 / 60 / 5.600
93 / 3.400 1.5 1.471 (1974–1975) 51 / 70 / 5.800 112 / 3.000 63 / 85 / 5.800 121 / 3.200 1.457 (1977–1981) 51 / 70 / 5.600 110 / 2.500 1.6 1.588 55 / 75 / 5.600 (1975–1977)
117 / 3.200 (1975–1977) 63 / 85 / 5.600 (1975–1981) 122 / 3.800 (1975–1981) 1.6 GTI/GLI 1.588 81 / 110 / 6.100 140 / 5.000
Scirocco I Varianten & Highlights

Der Scirocco geht am 4. Februar 1974 beim Karosseriebauer Karmann in Osnabrück in Serie. Er basiert auf dem Golf, kommt aber drei Monate vor ihm auf den Markt. Die Verwandtschaft ist ihm nicht auf den ersten Blick anzusehen.

Der TS bietet im Innenraum karierte Sitzbezüge und ein Dreispeichen-Sportlenkrad.

Scirocco L mit Rechteckscheinwerfern, den TS kennzeichnen Doppelscheinwerfer. Bis August 1975 hat der Scirocco zweiarmige Scheibenwischer, dann werden sie vom Einarmwischer abgelöst.

Scirocco GTI: Bis auf das Typenschild am Heck und einen größeren Frontspoiler äußerlich unverändert.

Das Facelift verschafft dem Scirocco eine neue Front mit seitlichen Blinkergläsern sowie größere Stoßfänger vorne und hinten.

Dynamische Eleganz: Das Profil mit seitlich ansteigender Fensterlinie stammt aus der Feder des italienischen Automobildesigners Giorgetto Giugiaro.
Scirocco I Modellpflege
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1975: Einführung des Einarm-Wischers
Ab Januar ist der Scirocco in Verbindung mit den 1,5-Liter-Motoren mit automatischem Getriebe lieferbar. Im August wird der 1,5-Liter-Motor im TS durch einen gleichstarken Nachfolger mit 1,6 Liter und 85 PS ersetzt. Zudem erhalten alle Modelle den großen Einarm-Scheibenwischer, der für den Scirocco von nun an charakteristisch ist.
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1976: Der GTI kommt
Wiederum kurz vor der Einführung im Golf ist der Scirocco in einer GTI- bzw. GLI-Variante zu haben. Der 1,6-Liter-Motor mit 110 PS verfügt über eine mechanische K-Jetronic-Benzineinspritzung. Wegen der höheren Leistung wird das Fahrwerk angepasst: Tieferlegung, Stabilisatoren vorne und hinten, innenbelüftete vordere Bremsscheiben, breitere Felgen und Reifen mit höherem Geschwindigkeitsindex. Äußerlich sind die GTI- und GLI-Modelle vor allem am vorderen Spoiler erkennbar. Innen freut man sich beim GTI über Sportlenkrad, Drehzahlmesser, Mittelkonsole mit Zeit- und Öltemperaturanzeige und vor allem über die Sportsitze mit dem charakteristischen Karobezug. Der GLI ist die luxuriöse Variante: mit getönten Scheiben, Teppicheinlagen in den Türverkleidungen sowie höhenverstellbaren Vordersitzen mit speziellen Sitzbezügen.
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1977: Erste große Modellpflege
Im Rahmen eines großen Facelifts werden die Stoßfänger kunststoffummantelt und bis an die Radausschnitte herumgezogen, die vorderen Blinker vergrößert sowie B-Säule und Spiegelgehäuse schwarz lackiert.
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1979: Neues Aggregat
Neuer Basismotor ist ein 1,3-Liter-Benziner mit 60 PS.
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1980: Erfolgreiche erste Serie
Produktionsende: Insgesamt liefen 504.000 Scirocco der ersten Serie bei Karmann vom Band.
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