Der Dritte im Bunde
Die drei magischen Buchstaben „GTI“ dürfen natürlich auch bei der dritten Golf Baureihe nicht im Modellprogramm fehlen, und so debütiert der GTI gleich zur Markteinführung des VW Golf III im November 1991. Der neue Golf ist 4,02 Meter lang, als GTI bringt er nun 1.035 Kilogramm auf die Waage. Auch der Innenraum wurde vergrößert. Herzstück ist zunächst ein durchzugskräftiger 2,0-Liter-Achtventiler mit 85 kW (115 PS). Für den Sprint auf 100 km/h benötigt der Dreier-GTI 10,1 Sekunden. Trotzdem: Der subjektive Fahreindruck ist ein anderer, denn das 2,0-Liter-Aggregat ist kräftig und gewährleistet bereits bei niedrigen Touren reichlich Durchzug – ohne bei hohen Drehzahlen an Kraft zu verlieren. Dementsprechend gut sind die Verkaufszahlen, aber dennoch: Viele Fans verlangen, dass der GTI noch mehr Biss entfaltet. Und Volkswagen reagiert konsequent. Ab Januar 1993 gibt es im GTI wieder eine 16V-Motorisierung mit nunmehr 110 kW (150 PS). Als 16V sprintet der GTI in 8,3 Sekunden auf 100, auf der Autobahn erreicht er bis zu 215 km/h.
Die Ausstattung des Golf III GTI pflegt sportive Zurückhaltung. Eine GTI-Plakette an Front und Heck, schwarze Radlauf- und Schwellerverkleidungen, dazu Alufelgen in der Ausführung „Le Mans“ oder „Monte Carlo“ und ein Doppelrohrauspuff sind eine unaufdringliche Komposition. Das Sportfahrwerk legt die Karosserie dezent tiefer. Fahrer und Beifahrer nehmen Platz auf schwarzen Recaro-Sportsitzen.
Für Überraschung sorgt ab Modelljahr 1996 der erste Diesel im GTI. Das Erscheinen des turbogeladenen Direkteinspritzers, genannt TDI, macht schnell klar, dass ein Diesel nicht nur leise und sparsam ist, sondern mit einem bis dahin ungekannten Drehmomentschub aus niedrigen Drehzahlen auch an nominell gleich starken Benzinern locker vorbeizieht.
Im ersten Geburtstags-GTI, dem Sondermodell „20 Jahre“ von 1996, geben die BBS-Felgen RS2 den Blick frei auf vier rot lackierte Bremssättel. Die Sitze sind mit markantem schwarz-rot-weißem Großkaromuster bezogen.
Die Gesamtproduktion des VW Golf III GTI von 1991 bis 1997 beträgt 327.000 Stück.
Golf III GTI Steckbrief
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Fahrzeugdaten
Golf III GTI / Werkscode: 1H (A3) Limousine
Modellvarianten / Bauzeit: Golf III 2.0 GTI: 1991–1997 Golf III 2.0 GTI 16V: 1993–1997 Golf III 1.9 GTI TDI: 1996–1997 Motor: Vierzylinder, wassergekühlt Einbaulage Motor: Front, quer Antrieb: Front Radstand (mm): 2.475 Länge / Breite / Höhe (mm): 4.020 / 1.710 / 1.405 -
Motorversionen
Golf III GTI / Werkscode: 1H (A3) Limousine
Typ Hubraum (ccm) Leistung (kW / PS bei U/min) max. Drehmoment (Nm bei U/min) 2.0 GTI 1.984 85 / 115 / 5.400 (1991–1995) 166 / 3.200 85 / 115 / 5.400 (1995–1997) 166 / 2.600 2.0 GTI 16V 1.984 110 / 150 / 6.000 180 / 4.800 1.9 GTI TDI 1.896 81 / 110 / 4.150 235 / 1.900 Legende Motoren: TDI (Turbodiesel-Direkteinspritzer)
Golf III GTI Varianten & Highlights

In der dritten Generation Golf gibt es vom Start weg auch den GTI – ergänzend zu den Ausstattungslinien CL, GL, GT, GT Special. GTI und VR6 präsentieren sich mit exklusiven15-Zoll-Felgen.

Interessant sind die Fahrwerksmodifikationen der dritten Auflage beim GTI, GTI 16V (ab 1993), GTI TDI und VR6: Sie erhalten das sogenannte Plusfahrwerk (Tieferlegung um 15 Millimeter, verstärkte Stabilisatoren, geänderte Querlenker und Radlagergehäuse, Veränderung des Nachlaufs), um Antriebseinflüsse in der Lenkung zu minimieren.

Der für Sammler interessanteste GTI der dritten Generation dürfte das Sondermodell „20 Jahre“ von 1996 sein.

Das Jubiläumsmodell mit formschönen BBS-Leichtmetallfelgen bleibt bis 1997 im Programm. Und ist seither garantiert auch auf jedem GTI-Treffen gern gesehen.
Golf III GTI Modellpflege
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1993: Mehr Leistung mit 16V
In diesem Jahr ist eine 16V-Variante des 2,0-Liter-Benziners mit 150 PS im Angebot – ein außerordentlich leistungsstarkes Fahrzeug. Was bereits beim Vorgänger für Begeisterung im Cockpit sorgte, kommt auch beim GTI der dritten Generation bestens an.
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1994: Sondermodell Edition
In diesem Jahr gehen die Sondermodelle „Pink Floyd“, „Savoy“, „New Orleans“ und „Highline“ an den Start. Für den Golf III GTI gibt es das Sondermodell „Edition“: Mit Colorglas, elektrischen Fensterhebern, Bordcomputer, Doppelairbag und Recaro-Sitzen sowie 205/50/15er-Reifen auf Speedline- oder BBS-Felgen.
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1996: TDI für den GTI
Ein Novum: Diesel im GTI. Kam 1993 der erste GOLF III TDI auf den Markt, erscheint 1996 vom 1.9-TDI-Motor eine leistungsgesteigerte Variante. Diese bietet beeindruckende 110 PS und 235 Nm ohne Mehrverbrauch. Für diesen Drehmomentwert musste man bislang den VR6 bemühen. Erkennbar ist er am roten Streifen neben dem „I“ in der Modellbezeichnung am Heck. Der rote Akzent passt bestens zum GTI, der sich jetzt erstmals als TDI präsentiert.
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1996: Erster Geburtstags-GTI
Der erste Sondermodell zum runden Jubiläum des GTI wird angeboten: der Golf III „20 Jahre“. Die Edition 20 wartet auf mit karierten Sitzbezügen, Golfball-Schaltknauf, Schaltsack mit roten Nähten, Lederhandbremsgriff – sowie äußerlich mit edlen 16-Zoll-Alufelgen von BBS und 215/40er Bereifung. Das Sondermodell bleibt bis 1997 im Programm.
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1997: Produktionsende
Im Dezember 1997 läuft die Produktion des Golf III aus. Insgesamt werden 327.000 Golf III GTI produziert.
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