Der Erwachsene
Ab Oktober 2003 startet der Golf V. Und er ist erwachsen geworden. In puncto Komfort und Dynamik überholte er so manche Mittelklasse-Limousine. Gleich spürbar durch das komplett überarbeitete und neu abgestimmte Fahrwerk mit aufwendiger Vierlenkerhinterachse sowie elektromechanischer Servolenkung. Und soviel Sicherheit serienmäßig gab’s noch nicht: Vier Scheibenbremsen, ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), eine Antriebsschlupfregelung (ASR), eine elektronische Differentialsperre (EDS), ein Antiblockiersystem (ABS) und einen Bremsassistent. Das ist der Beginn der Demokratisierung neuester Sicherheitssysteme in der Kompaktklasse.
Das Plus an Agilität sieht man optisch gleich an dem kraftvollen Heck, dessen markante Rückleuchten die charakteristische C-Säule stützen. Auch die größeren Frontscheinwerfern und die keilförmige Seitenlinie betonen den Aufbruch in eine neue Qualitäts-Ära. Von Türen, Unterbau, Dachnaht bis Seitenteile: Alles ist erstmalig lasergeschweißt und sorgt dafür, dass der Bestseller 35 Prozent mehr Torsionssteifigkeit hat. Im Innenraum werden die Insassen von glasklarer Funktionalität, fühl- und sichtbarer Qualität mit hoher visueller Ästhetik und Sicherheits-Features empfangen. Neben Zuwachs bei Länge (plus 57 Millimeter) und Radstand (plus 67 Millimeter) gibt es serienmäßigen diverse Airbags (Front, Seite vorn, Kopfairbags). Seitenairbags hinten gibt es gegen Aufpreis.
Der VW Golf V zeigt ein neues Level an Karosserievielfalt. 2004 debütiert der Golf Plus – ein fünftüriger Kompaktvan für alle, die etwas mehr Platz brauchen. 2007 kommen mit dem CrossGolf, einem neuen Golf Variant und dem Golf BlueMotion (Durchschnittsverbrauch von nur 4,5 l/100 km) gleich drei neue Derivate.
Zur Markteinführung stehen die Ausstattungs-Linien Basis, Trendline, Comfortline und Sportline zur Wahl. Motorenseitig darf man sich zwischen dem 1,4-Liter-Benziner 55 kW (75 PS) und 1,6-Liter-Benziner FSI 85 kW (115 PS) oder 1,9-Liter-Diesel TDI 77 kW (105 PS) und 2,0-Liter-Diesel TDI 103 kW (140 PS) entscheiden.
Golf V Limousine Steckbrief
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Fahrzeugdaten
Golf V Limousine / Werkscode: Typ 1K
Modellvarianten / Bauzeit: Golf V 1.4 16V (55 kW): 2003–2006 Golf V 1.4 16V (59 kW): 2006–2008 Golf V 1.4 FSI (66 kW): 2003–2006 Golf V 1.4 TSI (90 kW): 2007–2008 Golf V 1.4 TSI (103 kW): 2006–2008 Golf V GT 1.4 TSI (125 kW): 2005–2008 Golf V 1.6: 2004–2008 Golf V 1.6 FSI: 2003–2007 Golf V 2.0 FSI: 2004–2008 Golf V R32: 2005–2008 Golf V 1.9 TDI (66 kW): 2004–2008 Golf V 1.9 TDI (77 kW): 2003–2008 Golf V 1.9 TDI BlueMotion: 2007–2008 Golf V 2.0 SDI: 2004–2008 Golf V 2.0 TDI: (100 kW) 2003–2008 Golf V 2.0 TDI: (103 kW) 2003–2008 Golf V GT 2.0 TDI (125 kW): 2005–2008 Motor: Vierzylinder, wassergekühlt Sechszylinder, wassergekühlt Einbaulage Motor: Front, quer Antrieb: Front 4MOTION-Modelle: Allrad Radstand (mm): 2.578 Länge / Breite / Höhe (mm): 4.204–4.246 / 1.759 / 1.465–1.651 -
Motorversionen
Golf V Limousine / Werkscode: Typ 1K
Typ Hubraum (ccm) Leistung (kW / PS bei U/min) max. Drehmoment (Nm bei U/min) 1.4 16V 1.390 55 / 75 / 5.000 (2003–2006) 126 / 3.800 (2003–2006) 59 / 80 / 5.000 (2006–2008) 132 / 3.800 (2006–2008) 1.4 FSI 1.390 66 / 90 / 5.200 130 / 3.750 1.4 TSI 1.390 90 / 122 / 5.000 200 / 1.500 103 / 140 / 5.600 220 / 1.500–4.000 125 / 170 / 6.000 240 / 1.500–4.750 1.6 1.595 75 / 102 / 5.600 148 / 3.800 1.6 FSI 1.598 85 / 115 / 5.800 155 / 4.000 2.0 FSI 1.984 110 / 150 / 6.000 200 / 3.500 3.2 R32 3.189 184 / 250 / 6.300 320 / 2.800–3.000 1.9 TDI 1.896 66 / 90 / 4.000 210 / 1.800 77 / 105 / 4.000 250 / 1.900 1.9 TDI BlueMotion 1.896 77 / 105 / 4.000 250 / 1.900 2.0 SDI 1.968 55 / 75 / 4.200 140 / 2.200 2.0 TDI 1.968 100 / 136 / 4.000 320 / 1.750–2.500 103 / 140 / 4.000 320 / 1.750–2.500 125 / 170 / 4.200 350 / 2.000 Legende Motoren: FSI (Benzin-Direkteinspritzer) / TSI (Turbobenzin-Direkteinspritzer) / SDI (Saugdiesel-Direkteinspritzer) / TDI (Turbodiesel-Direkteinspritzer)
Golf V Limousine Varianten & Highlights
Golf V Limousine Modellpflege
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2004: Mehr Motoren
Das Motorenprogramm wird um den 1,6-Liter-Benziner 75 kW (102 PS) und 2,0-Liter-FSI 110 kW (150 PS) sowie den 2,0-Liter-Diesel SDI 55 kW (75 PS) und 1,9-Liter-Diesel TDI 66 kW (90 PS) erweitert. Ab sofort wird der Golf V auch bei den Diesel-Aggregaten zum schnellen Schalter: Das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) kann optional für den 1.9 TDI 77 kW (105 PS) und 2.0 TDI 103 kW (140 PS) bestellt werden. Bei den Benzinern ist optional das 6-Gang-Automatikgetriebe mit Tiptronic-Schaltung beim 1,6-Liter 75 kW (102 PS), dem 1,6-Liter-FSI 85 kW (115 PS) und 2,0-Liter-FSI 110 kW (150 PS) verfügbar.
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2004: Mehr Antrieb
Der Golf V kommt mit Allradantrieb. 4MOTION gibt es als Sonderausstattung für den 2,0-Liter-FSI 110 kW (150 PS), den 1,9-Liter-TDI 77 kW (105 PS) und den 2,0-Liter-TDI 103 kW (140 PS).
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2004: Comeback einer Ikone
Der Golf GTI startet in der fünften Generation. Und zwar erstmals „zwangsbeatmet“ mit dem ersten Turbobenzin-Direkteinspritzer (TSI) aus Wolfsburg. Den Kompaktsportler befeuern 147 kW (200 PS) und 280 Nm bis auf Tempo 235 km/h. Mit dem neuen 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe gelingt der Standardsprint auf Tempo 100 in nur 6,9 Sekunden. Mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe sind es 7,2 Sekunden. Den Golf V GTI gibt es als Zwei- und Viertürer. (Siehe Modellübersicht Golf V GTI)
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2004: Ein Plus an Golf
Im Dezember 2004 erfolgt die Markteinführung des Golf Plus. Der Kompaktvan schließt die Lücke zwischen Golf und Touran. Fast alle Karosserieteile sind neu. Besonders praktisch: die um 16 Zentimeter verschiebbare Rückbank, die im Handumdrehen großzügige Platzverhältnisse schafft.
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2005: Mehr Chrom
Bei allen Golf V Modellen sind die Scheinwerfer jetzt mit mehr Chrom verziert und der Innenraum wird ebenfalls mit Chromschmuck weiter aufgewertet.
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2005: Der „Über-Golf“
Mit dem Golf V R32 kommt im September der stärkste Golf zurück. Der 3,2-Liter-Sechszylinder leistet 184 kW (250 PS) und 320 Nm Drehmoment. Der „Über-Golf“ kommt serienmäßig mit 4MOTION und 6-Gang-Handschaltung. Tempo 100 sind so in 6,5 Sekunden aus dem Stand erreicht. Mit DSG sogar schon in 6,2 Sekunden. Markant ist die kraftvolle und selbstbewusste Optik: Die Front hat große Lufteinlässe, das Heck einen Dachspoiler, ein zentrales Doppelendrohr und eine schwarze Schürze in Diffusor-Optik.
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2005: Exklusive Kleinserie
Mit dem „Golf speed“ steht ein werksgetunter Golf von Volkswagen Auszubildenden im Handel. Je 100 Exemplare sind in den Farben „giallo midas“ (Gelb) und „arancio borealis“ (Orange) der Konzerntochter Lamborghini erhältlich. Wie der neue R32 trägt der „Golf speed“ ein mittig angeordnetes Doppelendrohr. Die Top-Sportsitze sind wie im GTI, allerdings mit Leder und Alcantara bezogen.
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2006: Weltweit erster Twincharger
Fast gleichzeitig wird der Golf GT vorgestellt. Er ist der weltweit erste Twincharger-TSI mit Turbo- und Kompressoraufladung. Der 1,4-Liter-TSI leistet 125 kW (170 PS). Der Clou: Bei niedrigen Drehzahlen arbeitet der Kompressor, bei höheren Drehzahlen der Turbolader. Als Diesel kann der Golf GT auch als 2,0-Liter-TDI-Version mit 125 kW (170 PS) geordert werden. Damit gibt es wieder einen Langstreckensportler „Golf GTD“ im Geiste.
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2006: Tor für den Golf
Pünktlich zur Fußball-Weltmeisterschaft kommt das Sondermodell Golf „Goal“. Die umfangreiche Serienausstattung beinhaltete u.a. Klimaanlage, CD-Radio, Einparkhilfe, Multifunktionsanzeige „Plus“ und 16-Zoll-Räder. „Copper Orange“ steht als Sonderfarbe zur Wahl.
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2007: Mehr offroad
Der CrossGolf kommt in den Handel. Eine Höherlegung um 20 Millimeter, markante Schürzen, Dachreling und feine 17-Zoll-Aluminiumfelgen machen aus dem Golf Plus ein trendiges Crossover-Modell. Im Innenraum gibt es serienmäßig Sportsitze und Alu-Ziereinlagen.
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2007: Mehr Golf
„Mehr Golf denn je“ bekommt man ab Juni mit dem neuen Golf Variant. Mit einer Länge von 4,56 Metern bietet er deutlich mehr Platz als die Limousine. (Siehe Modellübersicht Golf V Variant)
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2007: Sparsamer
Mit nur 4,5 l/100 km läutet der 1,9-Liter-TDI BlueMotion den Trend zu sparsamen Modellen ein.
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2007: Leistungsplus
Der 1,6-Liter-FSI 85 kW (115 PS) wird im Juli durch den 1,4-Liter-TSI 90 kW (122 PS) ersetzt.
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2007: Auf Reisen
Das Sondermodell Golf „Tour“ entsteht in Kooperation mit dem Reiseunternehmen TUI. Ende des Jahres folgt der Golf „United“. Erstmals ist hier der 1,4-Liter-TSI mit 7-Gang-DSG bestellbar. Besonderheiten sind die Leichtmetallräder „Mugello“ sowie eine Sporttasche und ein Ball des Sportartikelherstellers „Nike“.
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2007: Neues Getriebe aus Kassel
Ende 2007 läuft die Serienproduktion des 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebes im Werk Kassel an. Es wiegt nur 70 Kilogramm (23 Kilogramm weniger als das 6-Gang-DSG) und besteht aus 400 Teilen. Es kommt zuerst beim meistverkauften TDI 77 kW (105 PS) und dem neu entwickelten TSI 90 kW (122 PS) zum Einsatz.
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2007: Bestseller
Produktionsjubiläum: Seit 1974 wurden insgesamt 25 Millionen Golf ausgeliefert.
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2008: Motorenauswahl
CrossGolf und Golf Plus können mit dem starken 1,4-Liter-TSI 118 kW (160 PS) bestellt werden. Der geräumige Kompaktvan bekommt auch den sparsamen 1,9-Liter-TDI BlueMotion 77 kW (105 PS).
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2008: Sondermodelle
Das Sondermodell Golf „Edition“ läuft parallel zum Sondermodell „United“. Besonders chic sind dabei die Leichtmetallräder „Atlanta“ und das Chrom-Paket.
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2008: Produktionsende
Im Oktober 2008 läuft die Golf V Produktion aus. Am Ende sind es 3,4 Millionen Exemplare einschließlich der Derivate.