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Der Golf. Einfach nicht mehr wegzudenken aus dieser Welt. Eine Klasse für sich. Automobiler Begleiter für Millionen von Menschen rund um den Globus. Lebende Legende mit Erfolgsgeschichte seit 1974 – und in mittlerweile achter Generation. Kurz: das Auto.

Golf I (1974–1983)

Der Urvater

Plötzlich war der Golf da. Sein Publikum eroberte er im Sturm. Selbstverständlich war das nicht. Volkswagen hatte sich die Ablösung des Käfers nicht leicht gemacht. 

Viele Jahre wurde konzipiert, gezeichnet, gebaut und getestet. Der Käfer war eben auch ein Welterfolg. Daran musste sich der Neue messen. Volkswagen war bereit, völlig neue Wege zu gehen: Wasser- statt Luftkühlung, Reihen- statt Boxermotor, Vorderrad- statt Hinterradantrieb, sachliches Design statt verspielter Rundungen. 

Ab Mai 1974 stand der Golf in den Verkaufsräumen. Er überzeugte auf Anhieb. Er zeigte sich mit seiner großen Heckklappe unheimlich praktisch und ersetzte mit seinem Ladevolumen beinahe einen Kombi. Es gab ihn als Zwei- und als Viertürer, mit zunächst 37 und 51 kW (50 und 70 PS). Sein Fahrwerk arbeitete mustergültig und ließ den Golf auch bei für den Käfer undenkbaren Kurvengeschwindigkeiten sicher seine Bahnen ziehen. Die Motoren arbeiteten in der Tradition des Käfers problemlos und ermöglichten außerdem erstaunliches Tempo ohne allzu hohen Verbrauch. Das verdankte der VW Golf I auch seiner aerodynamisch durchgestylten Karosserie. 

Kaum zweieinhalb Jahre nach seiner Einführung hatten sich bereits eine Million Käufer für den neuen Volkswagen entschieden – das Auto, das eine neue Fahrzeugklasse definierte: die Golf Klasse. Es sollte nicht das einzige Segment bleiben, das der Golf neu definierte. 

Denn 1976 kam der GTI. Er lieferte die Vorlage für eine weitere, bis heute gültige Fahrzeugformel: die des sportlichen Kompaktwagens. 81 kW (110 PS) stellte der mit einer K-Jetronic-Einspritzung bestückte 1.600-Kubikzentimeter-Motor zur Verfügung. Angesichts des geringen Eigengewichts machten sie den GTI zum Maß der Dinge. Seine Fangemeinde wuchs täglich. Am Wörthersee im österreichischen Kärnten begann sich die größte Golf Party aller Zeiten zu etablieren: das GTI-Treffen. 

Wenige Monate nach dem Golf I GTI sorgte eine weitere Golf Spielart für Furore: der Golf Diesel, das erste Dieselmodell in der Kompaktklasse. 

1979 kam die Frischluft-Variante: Das erste Cabriolet des Golf präsentierte sich in den Schauräumen der Volkswagen Händler. Zwei Jahre später baute Volkswagen in einer Kleinserie von 25 Exemplaren den Golf CitySTROMer, den ersten alltagstauglichen Elektro-Pkw. Als eigenständiges Serienmodell wurde der Golf zeitgleich als Formel E in das Programm aufgenommen, der unter anderem mit optimierter Aerodynamik und länger übersetztem Getriebe noch weniger Benzin verbrauchte. 

Bevor die zweite Golf Generation die Bühne betreten sollte, legte Volkswagen nochmals beim Ur-Golf nach. Der Selbstzünder erhielt Verstärkung durch den Turbodiesel, den GTD, der GTI bekam eine neue Maschine mit 1,8 Liter Hubraum und jetzt 82 kW (112 PS). Mit dem GTI-Sondermodell, genannt „Pirelli“, endete das erste Golf Kapitel.

Von der ersten Generation – inklusive aller Derivate und dem seinerzeit baugleichen Jetta – wurden weltweit 6,9 Millionen Exemplare verkauft.

Golf II (1983–1991)

Die Evolution

Mit weiter verbessertem Luftwiderstandsfaktor von 0,34 gegenüber 0,42 des Vorgängers, dazu mit deutlich größerem Innenraum, neuen, verbrauchsgünstigen Motoren und einer Vielzahl zukunftsweisender, technischer Detaillösungen ging der Golf 1983 in die zweite Runde. Trotz aller Veränderungen blieb er auf den ersten Blick als Golf erkennbar – ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den Neuen. 

Das überarbeitete Fahrwerk gefiel durch noch mehr Federungskomfort und geringeres Geräuschniveau. Die Verarbeitung zeigte sich beispielgebend. So war der neue VW Golf II eines der ersten teilverzinkten Volumenmodelle auf dem Markt. Mit dem zweiten Golf kamen auch der geregelte Katalysator und das ABS. Er war mit Servolenkung bestellbar, aber auch erstmals mit Echtleder-Ausstattung. Als Golf syncro war er bald auch mit Allradantrieb zu haben. Der VW Golf II GTI beeindruckte ab 1984 weiterhin mit seinem 112-PS-Motor. Dennoch wurde ihm schon bald eine noch stärkere Variante zur Seite gestellt: der erste serienmäßige 16V der Golf Geschichte mit 102 kW (139 PS). 

1988 schickte Volkswagen den zehnmillionsten Golf auf die Straße. Die spektakulärsten Vertreter der zweiten Golf Generation sollten jedoch erst noch kommen: Der Rallye Golf mit seinen typischen Kotflügel-Verbreiterungen beispielsweise, der 1989 mit einem neuen, 118 kW (160 PS) starken G60-Triebwerk aufwartete. Ein Jahr später erhielt auch der GTI den G60-Motor. Volkswagen Motorsport legte in einer Kleinserie von 71 Exemplaren den sensationellen, 154 kW (210 PS) starken 16V G60 Limited auf, heute einer der meistgesuchten Klassiker der Golf Palette. Der G60 folgte bald als syncro. Als allradgetriebene Geländewagen-Alternative mit viel Bodenfreiheit lockte der Golf Country.

Auch die zweite Golf Generation führte einen CitySTROMer in ihren Reihen, dazu den Öko-Golf als Versuchsfahrzeug.

Nach 6,3 Millionen Exemplaren lief die zweite Generation des Golf im Sommer 1991 aus.

Golf III (1991–1997)

Der Reife

In der dritten Auflage zum Jahresende 1991 hatte sich der Golf optisch sichtlicher verändert als beim vorangegangenen Modellwechsel. Und doch gelang es den Wolfsburger Designern erneut, ihn nach wie vor eindeutig als Golf erkennbar zu konstruieren. 

Mittlerweile hatte der Millionen-Seller eine Entwicklungsreife erreicht, die noch vor wenigen Jahren der Oberklasse vorbehalten schien. Wieder präsentierte sich der VW Golf III ein wenig aerodynamischer, der cw-Wert sank auf 0,30. Von Beginn an war die dritte Generation mit sieben Motorvarianten verfügbar, darunter fand sich eine Sensation: ein ultrakompakter Sechszylinder, der erste in der Golf Klasse. Die knapp bemessenen Baumaße ließen sich durch die ineinander verschränkte Anordnung der Zylinder in sogenannter VR-Bauweise realisieren. 128 kW (174 PS) brachte das 2,8-Liter-Aggregat auf die Straße. Für den Golf III GTI allerdings war es nicht vorgesehen. Der Sport-Golf erhielt dafür ein neues Zweiliter-Triebwerk mit 85 kW (115 PS). Der 110 kW (150 PS) starke GTI 16V rückte nur kurze Zeit später nach. 

Wichtig war den Entwicklern eine weitere Steigerung der Sicherheitsaspekte des Golf. So kamen mit der dritten Generation der Fahrer- und der Beifahrer-Airbag, später auch der in die Vordersitze integrierte Seiten-Airbag. Ab dem Modelljahr 1997 wurden alle Golf Modelle serienmäßig mit ABS ausgeliefert. Das Plus-Fahrwerk blieb jedoch dem VR6 und dem GTI vorbehalten. 

Auch die dritte Golf Generation, von der bis 1997 4,8 Millionen Stück gebaut wurden, bot interessante Varianten. So kam mit ihr der erste Golf TDI 66 kW (90 PS) mit Turbo-Diesel-Direkteinspritzer, der dem Dieselmotor zum endgültigen Durchbruch verhalf. Das 81 kW (110 PS) starke TDI-Triebwerk war ab 1996 auch im GTI erhältlich. In diesem Jahr feierte der GTI zudem mit einem Sondermodell gebührend seinen 20. Geburtstag. 

Der Golf SDI verband das Prinzip der Direkteinspritzung mit einem nichtaufgeladenen Motorkonzept, auch dies eine Revolution auf dem Markt der Dieselfahrzeuge. 1993 bekam die Golf Baureihe ein neues Cabriolet zur Seite gestellt, nach wie vor eines mit integriertem Überrollbügel – ab 1995 sogar mit TDI-Motor. 

Erstmals wurde der Golf nun auch als Kombi gebaut, traditionell Variant genannt. Den Allradantrieb syncro gab es weiterhin. Das Colour Concept mit komplett durchgestyltem, auf die Außenfarbe abgestimmtem Leder-Interieur schlug ein neues Kapitel in Sachen Sondermodell auf. Arrangements mit Kult-Bands wie den Rolling Stones, Pink Floyd oder Bon Jovi eröffneten weitere Möglichkeiten der Vermarktung von individuell ausgestatteten Fahrzeugen. 

Das Thema Umwelt wurde ebenfalls fortgeschrieben. Der Öko-Golf Ecomatic von 1993 bediente sich nun zur Verbrauchseinsparung einer Schwungnutzautomatik. Der Rapsöl-Golf tankte alternativ, als CitySTROMer trat der Golf III mit 18 kW (24 PS) starkem Elektromotor als weltweit erstes E-Serienauto an. 1994 verstärkte Volkswagen das Programm schließlich mit dem Golf VR6 syncro, der einen 2,9 Liter großen, 140 kW (190 PS) starken Sechszylinder erhielt. 

Golf IV (1997–2003)

Der Perfekte

Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA von 1997 erlebte die vierte Generation des Golf die Weltpremiere. Auch diese trat würdig ein in die Reihe ihrer Vorgänger, und sie setzte wiederum neue Standards. Ihre Stärken lagen in der Konsequenz und der Kontinuität ihrer Gestaltung. Der Golf war mittlerweile unbestritten zum Premium-Fahrzeug gereift. 

Vor allem das Interieur der neuen Baureihe begeisterte durch hohe Wertigkeit. Das Basismodell des VW Golf IV beinhaltete bereits vier Airbags, zusätzlich gab es auf Wunsch seitliche Kopf-Airbags. Ab Modelljahr 2000 zählte ESP beim Golf als Erstem in seiner Klasse zur Grundausstattung. Zu den Extras gehörten unter anderem Xenon-Scheinwerfer, Regensensor, Navigationssystem, automatisch abblendbarer Innenspiegel oder Isofix-Kindersitzbefestigung. 

Die konsequent umgesetzte Plattformstrategie ermöglichte rationelle Fertigung und sparte Entwicklungskosten. Als Basismotorisierung stand ein 1,4-Liter-16V-Aluminium-Motor zur Verfügung. Als reizvolles Triebwerk lockte der 1.8T mit 20 Ventilen, der 110 kW (150 PS) leistete, später im Sondermodell „25 Jahre GTI“ sogar 132 kW (180 PS). Erstmals setzte Volkswagen das VR-Prinzip auch für einen Fünfzylinder um. Den VR6, der fortan nur noch V6 genannt wurde, gab es weiterhin, allerdings nur noch in Kombination mit dem neuen, nunmehr elektronisch geregelten Allradsystem 4MOTION. Anstelle einer Visco-Kupplung arbeitete es mit einer fortschrittlichen Haldex-Kupplung, die gemeinsam mit ABS und ESD einsetzbar war. Der V6 war der erste Golf, der per Sechsganggetriebe schaltete. 

Als neuer Über-Golf aber präsentierte sich der R32. Neben dem nun 3,2 Liter großen V6-Motor mit Vierventiltechnik und 177 kW (241 PS) wartete er mit einer zusätzlichen Neuheit auf: mit dem weltweit erstmals in Serie gebauten Doppelkupplungs-Getriebe, bei Volkswagen Direktschaltgetriebe DSG genannt. Das Dieselsegment erfuhr einen weiteren Entwicklungssprung durch die neue Pumpe-Düse-Technik, die bis zu 110 kW (150 PS) aus dem 1,9-Liter-TDI holte. Ab 1999 wurden zudem alle Golf Modelle serienmäßig mit ESP ausgeliefert. 

Das Millennium feierte Volkswagen gebührend mit der Auslieferung des zwanzigmillionsten Golf. 2003 räumte der Golf IV nach 4,9 Millionen Exemplaren den Platz auf den Produktionsbändern für den Golf V.

Golf V (2003–2008)

Der große Sprung

Die nächste Golf Generation ging ab Oktober 2003 in den Verkauf. Wieder gelang es den Designern in Wolfsburg in genialer Manier, den Golf stilistisch fortzuschreiben, zu modernisieren und dabei doch immer noch eindeutig als Golf erkennbar zu lassen. Der neue VW Golf V wirkte nochmals sportiver und bot auch ein spürbares Mehr an Raum und Komfort. 

Das Fahrwerk erfuhr aufwendige Modifikationen an den vorderen Federbeinen, hinten kam gar eine ganz neue Vierlenker-Achse zum Einsatz. Dazu wurde eine elektromechanische Servolenkung angeboten. Serienmäßig erhielt jetzt jeder Golf sechs Airbags, darunter beidseitig über die gesamte Flanke des Innenraums reichende Kopf-Airbags. 

Der 1,4-Liter-16V-Aluminium-Motor mit 55 kW (75 PS) etablierte sich erneut als meistgewähltes Triebwerk. Alternativ stand der 1.6 FSI mit 86 kW (115 PS) zur Auswahl sowie der 1,9-Liter-Pumpe-Düse-TDI. Als Spaßmacher eignete sich der neue 2,0-Liter-16V-TDI mit 103 kW (140 PS). Kurz darauf erschien der neue Turbobenziner 2.0 FSI mit 110 kW (150 PS). Der FSI war auf Wunsch mit der Sechsgang-Tiptronic kombinierbar. 

Und dann stand auch der nächste GTI in den Startlöchern. Mit neuem, eigenständigem Styling mit Wabengrill, rot lackierten Bremssätteln und vor allem neuem Motor, dem Turbo-Direkteinspritzer, begeisterte der VW Golf V GTI die Fangemeinde. Der 2.0 TFSI mit satten 147 kW (200 PS), kombiniert mit dem Sechsganggetriebe, war so recht nach ihrem Geschmack. Dazu zeigte sich das weiter optimierte Fahrwerk bestens gerüstet. Der GTI erhielt zu seinem 30. Geburtstag dreißig zusätzliche Pferdestärken spendiert, eine für jedes Jahr. 

Diesen Motor bot Volkswagen zum Ende der fünften Golf Generation auch im Sondermodell Pirelli an. Das besondere Erkennungszeichen dieses zweiten Sondermodells mit dem Namen der Reifenmarke waren die speziellen Räder und die Teilledersitze mit Reifenprofilprägung. 

2005 feierte die stärkste Ausgabe der fünften Golf Generation Premiere: der R32, der den weiter überarbeiteten 3,2-Liter-V6 unter der Haube trug, der jetzt über das 6-Gang- bzw. DSG-Getriebe sogar 184 kW (250 PS) an den 4MOTION-Antrieb abgab. Ins Auge stachen auch das mittig angeordnete Doppelendrohr und die groß dimensionierten, blau lackierten Bremszangen. Erst bei 250 km/h regelte die Elektronik des R32 den Vortrieb ab. 

Ein weiteres, zukunftsweisendes Golf Triebwerk ging in Serie: der 1.4 TSI. Dieser Vierventiler mit Doppelaufladung durch Turbo und Kompressor setzte 125 kW (170 PS) frei. Die Diesel-Fraktion wurde mit dem GT 2.0 TDI in gleicher Leistungsstärke bedient, einem Vierventiler-Selbstzünder mit der weltweit erstmals eingesetzten Piezo-Einspritzung. Der Golf BlueMotion setzte derweil konsequent die Spritsparstrategie fort. 

Mit einem Raumkonzept erweiterte ab Ende 2004 der Golf Plus, der Golf mit der etwas höheren Karosserie, die Baureihe. Im Frühjahr 2007 wurde der neue VW Golf V Variant präsentiert. Noch im selben Jahr rollte der fünfundzwanzigmillionste Golf vom Band. Als 2008 der Golf VI vorgestellt wurde, waren von der fünften Generation in allen Versionen 3,4 Millionen Exemplare produziert worden.

Golf VI (2008–2012)

Der Vielseitige

Der Golf VI trat 2008 an, um die Erfolgsgeschichte des Kompaktklasse-Trendsetters fortzuführen. Wenig verwunderlich, blieb auch er unverkennbar ein Golf. Schon auf den ersten Blick wirkte er allerdings geradliniger, muskulöser und hochwertiger. Auch im Innenraum war nochmals ein Qualitätssprung gelungen, Verarbeitung, Optik und Haptik schienen aus einer anderen Klasse zu stammen. 

Auch sicherheitstechnisch hatte das „World Car of the Year 2009“ zugelegt, unter anderem mit serienmäßigen Knie-Airbags für die vorderen Sitze und weiter verfeinertem ESP. Nun auch im Golf auf Wunsch lieferbar war die neue adaptive Fahrwerksregelung DCC. Der Parklenkassistent Park Assist, das RNS 510 Navi oder die automatische Abstandsregelung ACC waren verfügbar – erstmals in der Kompaktklasse. Neue Maßnahmen zur Geräuschdämmung hoben den Akustik-Komfort in ungeahnte Sphären. 

Motorseits begann die Skala des VW Golf VI bei 59 kW (80 PS), der 1.4 TSI war mit 90 und 118 kW (122 und 160 PS) lieferbar, jeweils mit neuem 7-Gang-DSG. Wieder im Programm war der Golf BlueMotion. Neu war dagegen der Golf BiFuel, der wahlweise mit Benzin oder Flüssiggas (LPG) fuhr und so die Umweltbilanz verbesserte.  2009 trat der nächste Golf GTI an, jetzt 154 kW (210 PS) stark, in der 2011er „Edition 35“ sogar 173 kW (235 PS) kräftig. Der R des Jahrgangs 2009, legitimer Nachfolger des R32, setzte noch eins drauf. Sein 2.0 TFSI brachte es auf respekteinflößende 199 kW (270 PS), gebändigt vom 4MOTION-Allradantrieb.

Die Diesel-Abteilung brillierte etwa zeitgleich mit dem neuen 2.0 GTD, der mit Common-Rail-Direkteinspritzung 125 kW (170 PS) leistete. Als Karosserievarianten stießen Golf Plus und Golf Variant zur Flotte.

Auch als Cabriolet stand der sechste Golf im Programm. Das VW Golf VI Cabriolet erschien zum Sommer 2011 und überraschte nicht nur durch den Wegfall des Überrollbügels, sondern ein Jahr später auch durch das erste GTI-Cabriolet der Golf Geschichte.

 Insgesamt liefen 3,6 Millionen Fahrzeuge inklusive aller Derivate vom Band.

Golf VII (2012–2019)

Der Präzise

Die siebte Evolutionsstufe des Golf verfügte über eine komplett neu entwickelte Motorengeneration. Allen Versionen gemein waren das serienmäßige Start-Stopp-System und der Rekuperationsmodus. Als Benziner kamen ausschließlich aufgeladene und direkteinspritzende TSI-Motoren mit einer Leistung von 63 kW (86 PS) bis 221 kW (300 PS) zum Einsatz. 

Ab Frühjahr 2013 war auch der legendäre GTI in siebter Generation erhältlich. Sein 2,0-Liter-TSI leistete 162 bzw. 169 kW (220 PS bzw. 230 PS) in Verbindung mit dem optional erhältlichen Performance-Paket. Die sportliche Speerspitze bildete der 221 kW (300 PS) starke Golf R, der auch auf der Rennstrecke eine gute Figur abgab. Emissionsfreien Fahrspaß ermöglichte der e-Golf. Mit seinem kraftvollen und hocheffizienten Elektroantrieb ermöglicht er eine Reichweite von bis zu 190 Kilometern. Jüngster Vertreter in der Kategorie alternativer Antriebskonzepte war der Golf GTE mit Plug-In-Hybrid. Er begeisterte mit einer Systemleistung von 150 kW (204 PS) und einem kombinierten Verbrauch von nur 1,5 Liter Super pro 100 Kilometer. Die rein elektrische Reichweite betrug rund 50 Kilometer. 

Auch in Sachen Diesel war alles neu. Die aufgeladenen Diesel-Direkteinspritzer leisteten zwischen 66 und 135 kW (90 und 184 PS) im durchzugsstarken GTD. Wie effizient die Diesel im neuen Golf arbeiteten, zeigte der neue Golf BlueMotion, der mit dem 1,6-Liter-TDI nur 3,4 Liter Diesel verbrauchte und die Energieeffizienzklasse A+ erreichte. 

Zur Grundausstattung jedes Golf VII gehörten sieben Airbags und das Elektronische Stabilisierungsprogramm (ESC) sowie die neue Multikollisionsbremse, eine elektronische Parkbremse mit Auto-Hold-Funktion, die elektronische Quer-Differenzialsperre XDS, der Rekuperationsmodus und das Start-Stopp-System. 

Zum Modelljahr 2017 erhielt der Golf eine umfangreiche Modellpflege: Front- und Heckpartie wurden behutsam überarbeitet, dazu gab es viele technische Neuerungen im Innenraum – unter anderem das neue Infotainmentsystem „Discover Pro“ mit Gestensteuerung. In puncto Motoren wurde der neue 1.5 TSI Evo mit 110 kW (150 PS) eingeführt. Die Leistung des 2.0 TSI im Golf GTI stieg auf 169 kW (230 PS) in der Grundversion beziehungsweise 180 kW (245 PS) im GTI Performance und 213 kW (290 PS) im Sondermodell Golf GTI TCR. 

Vom Golf VII verließen 6,3 Millionen Exemplare die Werke.

Golf (seit 2019)

Der Progressivste aller Zeiten

Der Golf in der achten Generation basiert auf dem weiterentwickelten Modularen Querbaukasten (MQB evo). Während sich dadurch die Abmessungen nur geringfügig ändern, führt die aerodynamisch optimierte Karosserie zu noch geringerem Luftwiderstand. Optisch charakteristisch sind die neu gestaltete Frontpartie mit dem betont schmalen Kühlergrill sowie ein umlaufender Undercut als scharfe Linie in Höhe der Türgriffe. LED-Technologie ersetzt in allen Versionen jegliche konventionelle Lichttechnik – das neue Lichtdesign wird dabei zu einem dominanten und unverwechselbaren Stilelement des aktuellen Golf.

Die neue Plattform bietet eine Vielzahl zusätzlicher Infotainment- und Assistenzsysteme. Dazu zählen serienmäßig unter anderem das digitale Cockpit mit 10-Zoll-Monitor, Spurhaltung sowie Umfeldbeobachtung mit Fußgänger- und Radfahrererkennung. Als erstes Fahrzeug von Volkswagen kann der aktuelle Golf außerdem drahtlos mit entsprechend ausgerüsteten anderen Fahrzeugen und der Verkehrsinfrastruktur in einem Umfeld von rund 800 Metern kommunizieren (Car2X). Verschiedene Infotainmentfunktionen lassen sich per Sprachbefehl aktivieren. Der Golf ist in die Welt von „Volkswagen We“ integriert – ein eigenes Eco-System der Marke, über das ein stetig wachsendes Programm von Online-Diensten und -Funktionen angeboten wird. Der erstmals in einem Volkswagen der Kompaktklasse eingesetzte „Travel Assist“ macht es darüber hinaus möglich, dass der Golf auf Autobahnen bis 210 km/h assistiert ohne aktives Lenken, Gasgeben und Bremsen gefahren werden kann.

Das Motorenprogramm umfasst Benzin- (TSI), Diesel- (TDI), Erdgas- (TGI)01, Mild-Hybrid- (eTSI) und Plug-In-Hybridantriebe. Ein Novum bietet der TDI: Hier reduziert „Twindosing“ – eine zweifache AdBlue-Einspritzung – signifikant die Stickoxid-Emissionen.

Als erster Volkswagen ist der Golf der achten Generation mit gleich fünf Hybridantrieben erhältlich. Das Kürzel eTSI steht für Mild-Hybrid mit 48-Volt-Riemen-Startergenerator und 48V-Lithium-Ionen-Batterie. Verfügbar sind zwei Leistungsstufen: 81 kW (110 PS)02 und 110 kW (150 PS)03. Plug-In-Hybrid-Technologie bieten Golf eHybrid04 mit einer Systemleistung von 150 kW (204 PS) und Golf GTE05 mit 180 kW (245 PS). Eine von außen aufladbare 13 kWh-Lithium-Ionen-Batterie ermöglicht beiden Modellen elektrisches Fahren und macht sie temporär zum Zero Emission Vehicle. Eine vollelektrische Modellversion des Golf wird zugunsten des neuen ID.3 nicht mehr angeboten.

Der Golf GTE bildet zusammen mit dem Turbobenziner Golf GTI06 mit 180 kW (245 PS) und dem Turbodiesel Golf GTD07 mit 147 kW (200 PS) nun eine eigene, an der spezifischen Frontpartie erkennbare Modellfamilie mit ähnlicher Ausstattung. Serienmäßig sind zusätzlich unter anderem elektronische Differenzialsperre XDS, 17-Zoll-Leichtmetallräder, 10-Zoll-Infotainmentsystem mit Navigation und verschiedenen Online-Diensten sowie Sportfahrwerk (außer GTE) mit Fahrdynamikmanager und adaptiver Stoßdämpfer-Regelung DCC an Bord.

Im Herbst 2020 schickt Volkswagen den 221 kW (300 PS) starken Golf GTI „Clubsport“08 ins Rennen, dem im Frühjahr 2021 zum 45. Geburtstag des Golf GTI das limitierte, besonders reichhaltig ausgestattete Sondermodell „Clubsport 45“09 folgt. Die Leistungsspitze bildet ab 2021 der Golf R10 mit 235 kW (320 PS) – der stärkste Golf R aller Zeiten. Damit die Kraft optimal auf die Straße übertragen wird, verfügt das 4MOTION-Allradsystem jetzt über eine aktive Drehmomentverteilung (Torque Vectoring) in der Hinterachse.

Wie seine Vorgänger entwickelt sich der neue Golf schnell zum Besteller. 2020 ist er das meistverkaufte Auto in Deutschland und europaweit. Zur Spitzenposition trägt auch die starke Nachfrage nach Hybrid-Modellen bei. So war gegen Ende 2020 bereits jeder dritte bestellte Golf ein Hybrid.

 

Verbrauchskennzeichnung (Stand 07/2021)

01Golf TGI (96 kW/130 PS) – (NEFZ) Kraftstoffverbrauch Erdgas (CNG) in kg/100 km: innerorts 4,4/außerorts 3,1–2,9/kombiniert 3,6–3,5; CO2-Emission in g/km: 98–95; Effizienzklasse: A+ 

02Golf eTSI (81 kW/110 PS) – (NEFZ) Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 5,2–5,1/außerorts 4,0–3,8/kombiniert 4,5–4,3; CO2-Emission kombiniert in g/km: 102–98; Effizienzklasse: A 

03Golf eTSI (110 kW/150 PS) – (NEFZ) Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 6,1–5,9/außerorts 4,1–3,9/kombiniert 4,8–4,6; CO2-Emission kombiniert in g/km: 111–106; Effizienzklasse: A 

04Golf eHybrid – (NEFZ) Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 1,4–1,2; Stromverbrauch in kW/h/100 km: kombiniert 11,6–11,0; CO2-Emission kombiniert in g/km: 31–28; Effizienzklasse: A+ 

05Golf GTE – (NEFZ) Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 1,5; Stromverbrauch in kW/h/100 km: kombiniert 11,4; CO2-Emission kombiniert in g/km: 34; Effizienzklasse: A+

 

 

06 Golf GTI (180 kW/245 PS) – (NEFZ) Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 9,0–8,6/außerorts 5,6–5,3/kombiniert 6,9–6,5; CO2-Emission kombiniert in g/km: 157–149; Effizienzklasse: D–C 

07Golf GTD (147 kW/200 PS, mit 7-Gang-DSG) – (NEFZ) Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 5,4/außerorts 3,9/kombiniert 4,4; CO2-Emission kombiniert in g/km: 117; Effizienzklasse: A

08Golf GTI „Clubsport“ (221 kW/300 PS) – (NEFZ) Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 8,4/außerorts 5,6/kombiniert 6,6; CO2-Emission kombiniert in g/km: 151; Effizienzklasse: C 

09Golf GTI „Clubsport 45“, 7-Gang-DSG (221 kW/300 PS) – (NEFZ) Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 8,5–8,4/außerorts 5,7–5,6/kombiniert 6,7–6,6; CO2-Emission kombiniert in g/km: 154–151; Effizienzklasse D–C 

10Golf R (235 kW/320 PS, mit 7-Gang-DSG) – (NEFZ) Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 9,0/außerorts 6,0–5,9/kombiniert 7,1–7,0; CO2-Emission kombiniert in g/km: 163–161; Effizienzklasse: D

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