Der zweite „Große Volkswagen“
Nach vier Produktionsjahren wird der „Große Volkswagen“ zum Modelljahr 1973 überarbeitet. Der Verkauf ist deutlich hinter den Prognosen zurückgeblieben, so dass für potenzielle Kunden neue Akzente gesetzt werden sollen. Hauptmerkmal ist eine neue Front, die den Vorderwagen optisch leichter und moderner erscheinen lässt.
Fronthaube und Kotflügel fallen stärker ab, die Doppel-Rundscheinwerfer werden von einem stärker konturierten Rahmen eingefasst. Zudem werden die Stoßfänger höher gesetzt und die Blink- und Heckleuchten geändert. Um diese auffallenden Veränderungen auch nach außen zu dokumentieren, wandelt sich der 411 zum 412 E. Auch der gediegene Innenraum wird aufgewertet, u. a. durch die Neugestaltung von Armstützen und Türfächern. Der Variant erhält dieselben Modellpflegemaßnahmen wie die Limousine. Wie schon für den 411 ist auch für den Nachfolger wahlweise eine Vollautomatik mit drei Fahrstufen lieferbar.
Volkswagen 412 Steckbrief
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Fahrzeugdaten
Volkswagen 412 / Werkscode: Typ 412
Modellvarianten / Bauzeit: 412 E/LE 1700: 1972–1973 412 E/LE 1700 Variant: 1972–1973 412 /L 1800: 1973–1974 412 /L 1800 Variant: 1973–1974 412 S/LS 1800: 1973–1974 412 S/LS 1800 Variant: 1973–1974 Motor: Vierzylinder, luftgekühlt Einbaulage Motor: Heck, längs Antrieb: Heck Radstand (mm): 2.500 Länge / Breite / Höhe (mm): 4.583 / 1.675 / 1.475 (L und LE) 4.555 / 1.675 / 1.475 -
Motorversionen
Volkswagen 412 / Werkscode: Typ 412
Typ Hubraum (ccm) Leistung (kW / PS bei U/min) max. Drehmoment (Nm bei U/min) 1700 E 1.679 59 / 80 / 4.900 135 / 2.700 1800 1.795 55 / 75 / 5.000 132 / 3.400 1800 S 1.795 63 / 85 / 3.000 138 / 3.400
Volkswagen 412 Varianten & Highlights

Eine umfassende Aufwertung lässt den Volkswagen 412 von 1972 im Vergleich zum Vorgänger moderner und innen hochwertiger erscheinen.

Zum Verkaufsprogramm gehört auch die Kombiversion „Variant“.

„Den VW 412 wählen. Als Variant für Unternehmungslustige“, so der Volkswagen Verkaufsprospekt von August 1973.

Die heckgetriebene Limousine wird als Zweitürer oder (wie hier im Bild) als Viertürer angeboten.

Danke für die Blumen: Pressefoto von 1973.

Der Volkswagen 412 ist der Nachfolger des 411. Letzterer wiederum war das Resultat einer grundlegenden Überarbeitung des „einäugigen“ Vorgängers Typ 3 (rechts im Bild).

Ursprünglich angetreten war der Typ 4, der numerischen Logik der Modellbezeichnungen der Marke folgend, um als „Großer Volkswagen“ das Tor ins Fahrzeugsegment der gehobenen Mittelklasse aufzustoßen.

Beim 412 handelt es sich zweifellos um die technisch höchste Entwicklungsstufe des klassischen Käfer Antriebskonzepts, das sich schlagwortartig mit den Eckdaten „luftgekühlter Boxermotor hinter angetriebener Hinterachse“ zusammenfassen lässt.

Unter dem Blechkleid verbirgt sich ein aufwendiges Fahrwerk mit Einzelradaufhängung und Schräglenkerhinterachse.

Bis zu 1.760 Liter Stauraum bietet der Variant 412 LE – genug fürs Picknick mit der ganzen Familie. Dem zweiten Kofferraum im Vorderwagen sei Dank!

Der Volkswagen 412 soll neue Käuferschichten in der gehobenen Mittelklasse erschließen.
Volkswagen 412 Modellpflege
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1973: Modifiziert
Im vorletzten Modelljahr findet eine ungewöhnliche Rückrüstung statt: Die Motoren verlieren ihre Einspritzanlage (außer in den USA), die Gemischbildung erfolgt ab jetzt wieder über die klassische Zwei-Vergaser-Anlage. Der 1,8-Liter-Boxer leistet in dieser Entwicklungsstufe 75 PS. Als stärkere Version kommt der 412 S hinzu, bei dem die Leistung durch höhere Verdichtung auf 85 PS angehoben wird.
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1973: Breit gemacht
Felgen mit größerer Einpresstiefe sorgen für eine breitere Spur und einen muskulöseren optischen Auftritt.
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1972: Verabschiedet
Im Juni erfolgt nach sechs Produktionsjahren die Einstellung des „VW, wie es noch keinen gab“ – der technisch aufwändigsten Volkswagen Limousine im klassischen Konzept. In Wolfsburg werden die Weichen jetzt umgestellt auf Fahrzeugkonzepte mit Frontantrieb und erheblich rationelleren Produktionsverfahren.
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