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Voll G-laden: Rekordfahrten mit Jochi Kleint

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Gleich mit drei modifizierten G-Lader-Modellen – Polo Coupé GT G40, Golf syncro G60 Prototyp und Corrado G60 – fuhr Rallye-Europameister Jochi Kleint in den Jahren 1985 bis 1988 Weltrekorde ein. Nach dem Rekord war stets vor dem Rekord – doch eigentlich ging es um die Qualitätsnachweise der Technik.

Klaus-Joachim „Jochi“ Kleint
Hamburger, mit Motorsport-Leidenschaft aufgewachsen, erfolgreiches Rallye-Ass, Rekorde und Trophäen sind sein Zuhause.

In der Steilkurve kippt der Horizont weg wie in der Achterbahn. Auf 95 kW (129 PS) bringt es der modifizierte 1,3-Liter-Vierzylinder im Polo Coupé G40, erreicht durch einen Lader mit gegenüber den Serienmodellen nochmals erhöhter Drehzahl. „Der ging gut, da war immer Dampf da!“, erinnert sich Klaus-Joachim „Jochi“ Kleint. Der Rallye-Europameister war 1985 einer der Fahrer, die insgesamt drei technisch und aerodynamisch modifizierte Polo Coupé G40 insgesamt 24 Stunden lang über den 20,8 Kilometer langen Rundkurs des Volkswagen Versuchsgeländes Ehra-Lessien jagten. Nur eine Woche, nachdem das sportive Serienmodell des Polo GT G40 erschienen war.

Knackiger Polo im Stresstest: In den Cockpits herrschte reinste Rennatmosphäre:  ausgeräumter Innenraum, Zusatzinstrumente und -schalter, Käfig, Feuerlöscher, Notwerkzeug und ein vom Reglement penibel vorgeschriebener Umfang an Ersatz teilen – damit der Fahrer sich auf der Strecke gestrengen Augen von acht Kommissaren der Obersten Nationalen Sportbehörde (ONS). Doch was nach reinem Sport aussah, war in Wirklichkeit ein Härtetest für die damals neue Technik G-Lader und Drei-Wege-Katalysatoren. Würden beide Komponenten dem rabiaten Stresstest standhalten? Achtung, Spoiler: Ja, taten sie. 

Apropos „Spoiler“: Mit Frontspoiler, Türschwellern und Heckschürze aerodynamisch um rund zehn Pro-zent gegenüber der Serie verfeinert, mit länger aus-gelegten Gängen und schmalen Spezialreifen sowie der höheren Drehzahl der G-Lader eilten die Polo Coupés durch den Wind. Jochi Kleint kann noch heute unmittelbare Fahreindrücke abrufen: „Mann, waren das knackige Autos! Einfach toll zu fahren und ohne Turbo-Loch dank des stets mitlaufenden G-Laders.“ 

Am Ende gab’s neue Klassen-Weltrekorde über 24 Stunden mit Tempo 208,13 km/h (vorher:  168,63 km/h) sowie für die 5.000-Kilometer-Distanz mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 204,41 km/h (vormals 163,3 km/h). Vor allem aber hatten sich G-Lader und Katalysatoren bewährt.

Rekordfahrt G wie Golf

Ähnlich „wiederfuhr“ Jochi Kleint im Jahr 1987. Wenn es mit dem Polo schon so gut gelaufen war, könnte man es doch jetzt mal eine Fahrzeugklasse höher versuchen. Mit dem Golf II. Der war vorgesehen für eine Rallye-Karriere, natürlich ebenfalls bestückt mit der G-Lader-Technik. Quasi als „Vorbereitung“ hierfür erklomm der Jochi den scharfen Golf, einen Golf syncro G60 Prototyp.

Erneut peitschten Mann und Wagen über den Hochgeschwindigkeitskurs von Ehra-Lessien. Ergebnis: drei internationale Rekorde über 5.000 Kilometer mit 240,32 km/h, über 12 Stunden (2.900,255 km mit 241,68 km/h) und 24 Stunden (5.780,240 km mit 240,84 km/h). „Auch der Golf ging gut, vor allem mit der neuen Kombination von G-Lader und Allrad“, erinnert sich Jochi Kleint.

Renn, Corrado, renn!

Und wo er nun schon mal so gut in Fahrt war, der Jochi, setzte er gleich noch einen drauf im Jahre 1988. Der Corrado war ganz frisch, also ab mit ihm auf die Piste. Erhöhte Lader-Drehzahl auf 12.800 Touren, was einem Ladedruck von 0,85 Bar entsprach. Gepresste und vernickelte Kolben, Nockenwelle mit höherem Hub und breiteren Einlassnocken, am Ende 162 kW (220 PS) – ansonsten Serie pur. Und bleifreies Benzin mit 107 Oktan! 

„Der Corrado lag wie eine Eins auf der Piste, und dann dieses dunkle ‚Whuuuu!‘ des G-Laders – ich find’ den Sound bis heute stark!“, brennt Jochi Kleint auch im Jahr 2019 für das potente Sportcoupé. Mit ihm bretterte er erneut über den Kurs von Ehra-Lessien, bei den Steilkurven ist Obacht angebracht. „Gerade beim Ausgang der Nordkurve musst du aufpassen, da läuft der Wagen beim Übergang von der Senkrechten in die Waagerechte gern noch mal in Richtung Leitplanke“, beschreibt Rallye-Ass Kleint gestenreich die Fahrsituation. 

Und dann die Mücken! „Nach zwei Stunden Dauerpower siehst du kaum noch das Boxenschild, da musst du höllisch aufpassen.“ Fahrerwechsel in 17 Sekunden, kompletter Boxenstopp inklusive Hochdruck-Betankung, Öl- und Luftdruckkontrolle sowie Scheibenreinigung in 20 Sekunden – weiter ging’s! „Und dann, mitten in der Steilkurve, kam der Regen“, erinnert sich Jochi Kleint. Tempo 266 auf der Uhr, der silberne Corrado mit der zweiflutigen Auspuffanlage drückte sich in den Asphalt. Auf Slicks. Doch Kleint reagierte souverän. Ein, zwei leichte Korrekturen – okay. „Automatisch betätigte ich den Scheibenwischer-Hebel. Doch die Wischer waren ausgefallen, bewegten sich nicht. Milli-schreck sekundenbruchteil. Also Gas und unter dem Regen durch.“ 

Am Ende gab’s gleich sechs neue Klassen-Rekorde: eine Stunde mit 262,864 km/h, 500 Kilometer mit 261,032 km/h, 500 Meilen mit 260,704 km/h, 1.000 Kilometer mit 261,710 km/h, Sechs-Stunden- Durchschnittstempo 257,112 km/h und 1.000 Meilen mit 257,164 km/h. „Corrado kommt ja auch von ‚rennen‘“, grinst Jochi Kleint. 

 

„Der Corrado lag wie eine Eins auf der Piste, und ich find’ den Sound bis heute stark!“

Jochi Kleint Professioneller Motorsportler

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